Buchweizen – ein Pseudogetreide auf Siegeszug

Ob nun Heide- oder Heidenkorn. Dahinter versteckt sich immer nur Buchweizen – einmal wegen des Anbaus in der Heide und zum anderen Mal wegen seines Ursprungs – er stammt aus Asien, „von den Heiden“ ab.

Doch sein geläufiger Name stammt von der Ähnlichkeit mit der dreieckigen Buchecker, der Frucht der Rotbuche. Mit dieser hat der Buchweizen nicht nur optische Parallelen – beide werden geschrotet und zu Mehl verarbeitet. Roh sollte man Bucheckern im Gegensatz zu Buchweizen übrigens nicht essen, sie enthalten Fagin, Blau- und Oxalsäure. Geröstet oder gekocht verliert sich das  Gift.

Buchecker und Buchweizen

Während Anbau und Bedeutung des Buchweizens als Nahrungs- und Futtermittel in Deutschlands Norden nach dem 1. Weltkrieg zurück ging, sind die Küchen Russlands und Chinas ohne dieses Pseudogetreide schlicht undenkbar. Russische Eierpfannkuchen aus Buchweizenmehl – Blini – sind schließlich nicht nur mit Kaviar eine Delikatesse…

Da kommt die traditionelle „Buchweizengrütze“ der Heide nicht so wirklich gegen an. Wahrscheinlich hat man sich hier auch aus diesem Grund anderen Nahrungsmitteln (wie der Heidekartoffel) zugewandt 😉

Pseudogetreide

Getreide oder auch Urgetreide ist eines gemein – es stammt von Süßgräsern ab. Bei „Pseudogetreide“ wie Buchweizen, Amarant und Quinoa ist das nicht so. Es handelt sich um unterschiedliche einjährige Pflanzen, die Samen produzieren. Diese können wie Getreide genutzt werden. Buchweizen ist ein Knöterichgewächs, Quinoa ein Gänsefußgewächs und Amarant ein Fuchsschwanzgewächs.

Buchweizen

Alle besitzen einen hohen Eiweißgehalt und kein Gluten. Daher ist ihre Backeigenschaft auch begrenzt. Doch da Buchweizen wenig Anspruch an den Boden stellt, Wärme liebt und schnell reift, glauben Forscher und Landwirte an seine wieder wachsende Verbreitung und Bedeutung in der Zukunft.

Außerdem gilt er aufgrund seines hohen Gehalts an sekundären Wirkstoffen mit antioxidativem Potenzial, als funktionelles Lebensmittel mit gesundheitlichem Zusatznutzen. „Superfood“ aus deutschen Landen lässt mal wieder grüßen.

Buchweizentorte a la Springhorn

Ihr seht schon – die Meisterin der Heide-Backkunst (sie hat die 1. und 2. Norddeutsche Tortenmeisterschaft gewonnen – einmal mit einer Erdbeer-Schmand-Torte und dann mit einer Sanddorn-Champagner-Charlotte) macht eine vierschichtige Torte aus dem Klassiker. Denn hohe Torten sind ihre Leidenschaft.

Ria Springhorn mit Buchweizentorte
Ria Springhorn mit Buchweizentorte

Ria Springhorn backt den Bisquitboden mit Eiern, Zucker, halb Buchweizen, halb Mehl oder auch Stärke (dann ist die Torte glutenfrei!). Und sehr fluffig. Gefüllt wird sie ganz klassisch – abwechselnd mit Preiselbeersahne und Sahne plus Preiselbeermarmelade. Das ist nicht so süß und gehört bei einer Buchweizentorte so 😉

Buchweizentorte

Buchweizenkuchen mit Honig

Was sollte man in der Heide essen, wenn nicht Buchweizen und Honig? Beides kommt von hier und schmeckt auch danach.

„Der „Kuchen“ war quasi eine Eigenkreation aus 4 Eiern, 4 Esslöffel Wasser, 200 g Honig und 250 g Buchweizenmehl plus 2 Teelöffel Backpulver. Eier, Wasser und Honig schaumig rühren, dann das mit Backpulver vermischte Mehl vorsichtig unterheben. In einer gefetteten Pfanne, Spring-Form oder auf einem ebenfalls gefetteten Blech ausstreichen und bei 150 Grad Umluft ca 20 min backen. Menge ergibt je nach Größe der Form/des Blechs unterschiedlich dicken Biskuit –  daher den Backvorgang im Auge behalten und ggf das Backgut früher aus der Röhre holen. ;-)“ Petra Kloß

Buchweizenkuchen

Weitere Geschichten aus der Heide:

Mit freundlicher Unterstützung von TourismusMarketing Niedersachsen GmbH*die mich zu einer Pressereise in die Südheide eingeladen hat.

Mein besonderer Dank geht an Renate Rebmann, die uns sicher und charmant durch die Heide kutschiert hat.

Buchweizentorte durften wir bei der Meisterbäckerin Ria Springhorn* in Müden genießen und die Natur- und Landschaftsführerin Petra Kloß* hat uns mit Buchweizenkuchen durch die Misselhorner Heide geleitet, Danke dafür.

*Werbung

Dieser Artikel enthält Links zu Produzenten und persönliche Empfehlungen von mir. Ich bin dafür zwar weder bezahlt noch beauftragt worden, doch da ich Produkte nenne, muss ich dies als Werbung kennzeichnen.

Anne

2 Antworten auf „Buchweizen – ein Pseudogetreide auf Siegeszug“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert